Das 39. Open-Ohr Festival an Pfingsten beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Kernthema: Altern und Altwerden. Denken wir über das Altern nach, stoßen wir unweigerlich auf die Frage: „Was, wenn ich eines Tages pflegebedürftig bin? Oder jemand aus dem Kreise meiner Angehörigen?“ Von den eigenen Verwandten gepflegt zu werden ist im Alltag unserer westeuropäischen Gesellschaft nicht immer möglich und selbstverständlich.
Fremdpflege in Pflegeheimen oder durch mobile Pflegedienste, das sind heutzutage die einzigen Optionen für viele pflegebedürftige Menschen in Deutschland. Das kostet selbstverständlich, und daher haben Wirtschaftskrise und Privatisierung auch im Pflegebereich ihre Spuren hinterlassen. Marode Kassen und mangelnde Fachkräfte veranlassen uns dazu, immer häufiger Personal aus dem Ausland anzuwerben, und die infrastrukturelle und personelle Situation in Alten- und Pflegeheimen wird zunehmend beklagenswerter.
Welches Menschenbild spiegelt sich in der Beschaffenheit unseres Pflegesektors wider? Wie moralisch ist es, bei der Pflege hilfebedürftiger und alter Menschen zu sparen? Wie genau wirken sich Wirtschaftskrise und Privatisierung auf den Pflegebetrieb aus? Welche alternativen Konzepte gibt es im Pflegebereich?
Unter dem Motto: „Was kostet Oma? Das Pflegesystem in der Krise“ diskutieren am 19. Mai in der Zitadelle Mainz Markus Breitscheidel (Schriftsteller, Autor des Buches „Abgezockt und totgepflegt“), Kathrin Senger-Schäfer (Pflegepolitische Sprecherin DIE LINKE), Anna Eisold (Diplompflegewirtin & Leiterin des Seniorenzentrums Katharinenstift - Lebenszentrum für Menschen mit Demenz Wiesbaden) und David Langner (Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie).
Beginn der Talkrunde: 12 Uhr
Weitere Infos: <link http: www.openohr.de>www.openohr.de