Arbeitszeitmodell Home-Office - Familie und Arbeit unter einem Dach

Flexibilität wird heute groß geschrieben, auch wenn es um die Arbeitszeit in Betrieben geht. Starre Dienstzeiten haben viele Unternehmen gegen flexible Arbeitszeitmodelle eingetauscht. Ob vollzeitnahe Teilzeit, Vertrauensarbeitszeit, Gleitzeit oder Arbeiten von zu Hause - es gibt zahlreiche Varianten für familienfreundliche Arbeitszeitmodelle. Viele Unternehmen - große und kleine - gehen mit gutem Beispiel voran. So auch die EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH, die erstmals einer Verwaltungsmitarbeiterin die Möglichkeit bietet, von zu Hause aus, im ‚Home-Office‘, zu arbeiten.
 
Im administrativen Bereich der Gemeindepsychiatrie Wiesbaden teilen sich fünf Mitarbeiterinnen in Teilzeit zwei Stellen und bilden mit Leitung und Stellvertretung ein ‚Superteam‘, wie Lucia Lewalter-Schoor sagt, die für diesen Bereich zuständig ist. „Wir haben viele junge Mitarbeiterinnen, für die Themen wie die Familiengründung, Kinder und Karriere aktuell persönlich ganz wichtig sind“, erläutert die Leiterin. Eine Mitarbeiterin auf einer Vollzeitstelle ging vor anderthalb Jahren nach dem Mutterschutz in Elternzeit. Dafür wurde eine neue Mitarbeiterin eingestellt, die ihrerseits nach der Rückkehr ihrer Vorgängerin selbst in den Mutterschutz ging –„fast auf den Tag genau“, wie Lucia Lewalter-Schoor schmunzelnd bemerkte. Die Rückkehrerin reduzierte auf Teilzeit, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Die Leitung stand vor der Frage, erneut eine Fachkraft zu suchen oder eine kreative Lösung im Team zu finden. Der Entschluss wurde schnell getroffen, denn das Team wollte man in der Besetzung sehr gerne behalten. Außerdem signalisierte die Mitarbeiterin, dass sie gerne bei EVIM bleiben möchte, zudem sei das Arbeitsklima ‚richtig toll‘. „Durch die Flexibilität bei Arbeitszeitmodellen positionieren wir uns als Arbeitgeber, der junge Mitarbeiterinnen mit Kindern auch darin unterstützt, im Beruf und an ihrer Karriere dran zu bleiben“, sagt die Einrichtungsleiterin. Diese Sicht bestätigt auch Geschäftsführerin Renate Pfautsch: „Wer junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sein Unternehmen binden oder neue Fachkräfte gewinnen will, für den sind innovative Arbeitszeitmodelle unverzichtbar.“
Im konkreten Fall wurde zunächst analysiert, welche administrativen Aufgaben keine Büropräsenz erfordern und ob dieser Bedarf die Teilzeitstelle ausfüllen würde. Im Ergebnis dessen wurde die Arbeit neu strukturiert. Das Home-Office wurde von der EVIM IT technisch vorgerichtet inklusive Skype. Die Arbeitskolleginnen aus der Gemeindepsychiatrie verständigten sich darauf, Post, die nicht online verschickt werden kann, zweimal in der Woche zu liefern und abzuholen. „Es ist toll, dass alle an einem Strang ziehen“, schwärmt Lucia Lewalter-Schoor von ihrem Team.
Patentrezepte kann es natürlich nicht geben. Jedes Unternehmen und jeder Bereich muss die eigene Situation gründlich analysieren und in Absprache mit allen Beteiligten individuell zugeschnittene Maßnahmen entwickeln. Das ist zwar aufwändiger, aber unverzichtbar für den Erfolg. So ermöglicht die EVIM Behindertenhilfe  einer weiteren Mitarbeiterin der Gemeindepsychiatrie Wiesbaden aus Hofheim nach Elternzeit eine für sie optimale Teilzeitstelle in der EVIM Gemeindepsychiatrie MTK an ihrem Wohnort. „Sehr individuelle Teilzeitregelungen für Mütter und Väter gehören schon seit vielen Jahren zum Einrichtungsalltag in der EVIM Behindertenhilfe“, sagt die Geschäftsführerin. Sie tragen auch mit dazu bei, den nicht immer leichten Alltag zwischen Familie und Job zu bewältigen.