Arche Noah - mitreißende Aufführung für Respekt und Inklusion

Mit Standing Ovations wurde gestern in Frankfurt am Main die Aufführung des inklusiven Tanzprojektes Arche Noah im ausverkauften hr-Sendesaal stürmisch gefeiert. Über 200 Akteure, darunter Schülerinnen und Schüler aus Frankfurter Schulen, Menschen mit Beeinträchtigungen von EVIM und vielfältige Tanzgruppen zeigten einen mitreißenden Theaterabend.

Cross-Over, das war die tragende Idee in der Umsetzung der Geschichte um Noah und die Tiere auf der Arche. Die Zuschauer erlebten eine Inszenierung unter der kongenialen Leitung des Choreographen und Regisseurs Miguel Angel Zermeno, die, humorvoll und nachdenklich, den Menschen in Gestalt der Tiere einen Spiegel vor das Gesicht gehalten hat. Die Akteure unterschiedlichster Herkunft, unterschiedlichsten Alters, mit und ohne Handicap gaben in der Aufführung ihr Bestes. In der Zusammenarbeit mit Profis füllten sie ihre Rollen zum Beispiel als habgierige Esel, diebische Kängurus, königliche Löwen, quirlige Hühner, majestätische Giraffen oder erschöpfte Pinguine eindrucksvoll aus. Dazu trugen auch die farbenprächtigen Kostüme bei, die in ihren Andeutungen so kreativ wie wirkungsvoll waren. Cross-Over auch in der Musik: unterschiedlichste Stilrichtungen - Flamenco, HipHop, Folklore, Percussion-Group und allen voran das wundervolle hr-Sinfonieorchester – begleiteten die Choreographie und sorgten bei vielen Zuschauern mit für Gänsehaut-Momente.   

Auf dem Höhepunkt der Geschichte wurde angesichts der großen Flut dramaturgisch hinterfragt: Was wurde aus allen anderen, die nicht auf die Arche durften? Was oder wer entscheidet über Rettung oder Untergang? Vor welchen Herausforderungen stehen wir heute, damit das Miteinander in der Gesellschaft nicht in Krieg und Feindschaft umschlagen wird? Reicht eine Arche aus? Oder müsste nicht vielmehr jeder von uns eine Arche sein, um die Menschheit und unsere Erde zu bewahren?

Darauf Antwort gab der eigens für diese Aufführung komponierte Titelsong, der wie ein musikalisches Band die Aufführung umschlungen hatte. „Gemeinsam können wir die Welt bewegen“ – in der berührenden Interpretation von Laura Suad und den hervorragenden Gebärdendolmetschern - wurde er gleichsam zu einem Ohrwurm. Nicht wenige der Zuschauer summten leise die einprägsame Melodie beim Verlassen des hr-Sendesaals vor sich hin.   

Mit hoher Anerkennung und Wertschätzung für die Leistung aller Beteiligten dankte der hessische Kultusminister Prof. Alexander Lorz nach dem großen Finale allen Mitwirkenden auf der Bühne. Er würdigte dieses beispielhafte Projekt der Lorenz-Stiftung und EVIM, das so unterschiedliche Menschen miteinander verbunden hat. Es zeige, dass das Miteinander in dem Projekt – wie auch in der Gesellschaft - so viel Positives bewirken kann.

Weitere Infos zum Projekt und Eindrücke von der Aufführung finden Sie hier.

 

Foto (EVIM/Lisa Farkas): Schlussbild der Aufführung des inklusiven Tanzprojektes 'Arche Noah - Gemeinsam die Welt bewegen' im Sendesaal des Hessischen Rundfunks Frankfurt am Main.