Gemeinsam macht's mehr Spaß

Die Kinder helfen selbstverständlich mit.

Alt trifft Jung - das tut immer gut!

In Bewegung bleiben - das geht auch im Sitzen...

... und der Spaß kommt dabei nicht zu kurz!

Bewegung trifft auf Begegnung – Intergenerative Gymnastik im Katharinenstift begeistert

Es könnten die Urur-Enkel der Bewohner sein, die quietschvergnügt in den großen Saal vom Katharinenstift stürmen. Fast ein Jahrhundert trennt die älteste Teilnehmerin von den Fünf- bis Sechsjährigen Kita-Kindern der benachbarten Elterninitiative Die Rübe e.V.. Gemeinsam wollen sie sich fit halten und - gar nicht nebenbei - miteinander Spaß haben. Wie gut das gelingt, ist in dem intergenerativen Gymnastikangebot zu erleben.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Kinder, untermalt von sanfter Musik, starten die ersten Übungen. Lockerungsübungen wie "Klavierspielen" oder bekannte Reime wie "Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen..." bringen Bewegung in die Runde. Auch Konzentrationsübungen, bei denen unterschiedliche Formen mit rechter und linker Hand in die Luft gezeichnet werden, fordern und fördern gleichermaßen. Gelenke und Muskeln kommen auch im Sitzen in Schwung. Da spielt Alter keine Rolle.

Alle Generationen genießen das Miteinander

Nach einer halben Stunde ist Zeit für eine wohlverdiente Trinkpause. Detlef Kraft nutzt die Gelegenheit, um eine kleine Geschichte vorzulesen. Seine ruhige, humorvolle Art fesselt die Zuhörer – sowohl die Senioren als auch die Kinder, die sich selbstverständlich daran beteiligen, die Trinkbecher an die Älteren zu verteilen.

In der zweiten Hälfte der Stunde geht es mit den Gerätschaften temporeich weiter. Jetzt kommen Klanghölzer und Luftballons zum Einsatz. Beim gemeinsamen Singen und Taktklopfen von "Bruder Jakob" sorgt die kleine Lisabella für staunende Gesichter, als sie das Lied locker auf Französisch vorträgt. Gleichgewichtsübungen mit Luftballons und Kraftübungen mit den Gummiringen, die zu Brezeln geformt werden, sorgen für Spaß. Am Ende der Stunde ist es nicht etwa eine betagte Seniorin, sondern ein aufgeweckter Fünfjähriger, der seufzend meint: "Ich kann nicht mehr!"

Ehrenamtliches Engagement mit Herz

Detlef Kraft, der bereits seit seiner Pensionierung vor zehn Jahren aktiv ist, fand in diesem Gymnastikangebot genau das Richtige. "Ich wollte etwas Sinnvolles machen, bei dem man sich bewegt", erklärt er. Die rasche Auffassungsgabe der Kinder fasziniert ihn besonders: "Obwohl sie erst dreimal dabei waren, haben sie das Prinzip der Übungen sofort verstanden."

Das Angebot, das er kurz vor der Corona-Pandemie ins Leben rief, musste zwischenzeitlich pausieren. Im Herbst fand es seine Fortsetzung. Die Freude über das Miteinander ist in den Gesichtern der Senioren abzulesen. Auch Teilnehmer mit Demenz profitieren spürbar von den Bewegungsangeboten und dem sozialen Austausch.

Unterstützt werden die Ehrenamtlichen von weiteren Helfern wie der FSJ-lerin Linda Schopf, die sich im Katharinenstift äußerst wohl fühlt: "Ich habe mit Frau Ferraro eine tolle Anleiterin." Auch Betreuungskräfte sind im Hintergrund präsent und kümmern sich liebevoll um die Senioren, die nicht die gesamte Stunde aktiv mitmachen können.

Ein Angebot, das Brücken schlägt

Die intergenerative Gymnastik im Katharinenstift zeigt eindrucksvoll, wie viel Freude und Lebensqualität in der Verbindung von Jung und Alt steckt. Es ist ein tolles Beispiel dafür, wie generationenübergreifende Angebote nicht nur körperlich, sondern auch emotional bereichern. Dank des großen Engagements der Ehrenamtlichen und der Unterstützung der Betreuungskräfte ist dieses Projekt ein voller Erfolg – und ein echtes Herzstück des Katharinenstifts. (hk)