„Endlich wieder etwas miteinander erleben“, dachten sich womöglich alle Besucher, Schausteller und Mitwirkende der Frühlingsfeste Anfang April in Kassel und Gießen. Nach einer langen Corona-Pause war die Resonanz groß. Mit dabei auch die rollende Kita für Kinder beruflich Reisender, für die es ganz besondere Veranstaltungen waren.
„Es war ein wunderbarer Saisonauftakt“, freuten sich EVIM Projektleiterin Theresa Saup, die mit ihrer Mitarbeiterin Jana Roth im Kitamobil auf der Schwanenwiese in Kassel dabei war. „Wir wollten die Gelegenheit nutzen, um Kontakt zu den Schaustellerfamilien aufzunehmen und das Kitaangebot bekannt zu machen.“ Immerhin war es nun pandemiebedingt das erste Mal, dass die rollende Kita ihr Betreuungs- und Förderangebot zur frühkindlichen Bildung auf solch einem Festplatz anbieten konnte, nachdem das Pilotprojekt mitten in der Pandemie 2020 startete. Bisher habe das engagierte Team daher vor allem die Kinder von Circus-Familien betreut.
Kurz bevor das Tagesgeschäft der Schaustellerfamilien am Nachmittag losging, konnten die Eltern ihre Kinder in die Kita für Kinder beruflich Reisender bringen. Während die Eltern an ihren Ständen oder den Fahrgeschäften arbeiteten, wurden die Mädchen und Jungen in der „Rollenden Kita“ betreut. Theresa Saup und Werksstudentin Jana Roth haben mit den Kindern gebastelt, gespielt, gemalt und die verschiedenen Fördermaterialien entdeckt. Die Kinder haben neugierig das Mobil erkundet und blieben schon am ersten Tag bis zum Abend in ‚ihrer‘ Kita. „Für manche Kinder war es die erste Kita-Erfahrung in ihrem Leben“, weiß Theresa Saup zu berichten. In Gießen kam ihnen die fünfjährige Minnie freudestrahlend entgegen und rief: „Ich war die ganze Zeit so aufgeregt, dass der Kindergarten kommt! Ich freu mich so, dass ihr endlich da seid!“
„Die Eltern waren sehr dankbar, dass wir uns mit unserem fachlichen Angebot um die Mädchen und Jungen gekümmert haben. Das war für sie eine große Entlastung“, erzählte das Team. Schausteller:innen, die oft auch in anderen Bundesländern beruflich auf Reisen sind, reagierten begeistert auf das Bildungsangebot. „Das müsste es auch an anderen Orten geben“, war die einhellige Meinung der beruflich Reisenden auf den Festwiesen.
Für alle Beteiligten war der Einsatz ein großer Erfolg! Die Kinder bekamen ein abwechslungsreiches Betreuungsangebot und konnten in Kleingruppen spielen und lernen. Auf dem Programm standen verschiedene Vorschulübungen, Bastelaktionen und auch Experimente. Zwischen den freien Spiel- und Bastelphasen wurde vor allem bei den größeren Kindern mit Vorschulmaterialien gezielte Förderung angeboten. „Besonders das Spielen und Lernen in kleinen Gruppen ist für die Kinder eine großartige Erfahrung und sollte so oft wie möglich stattfinden“, beobachteten die Fachexpertinnen.
Auch die Schule für Kinder beruflich Reisender war mit dem Lernmobil vor Ort. In bewährter kollegialer Zusammenarbeit konnte somit den Kindern der Schausteller-Familien ein breites Bildungs- und Betreuungsangebot ermöglicht werden. „Wir blicken mit viel Vorfreude und gespannt auf die kommenden Feste und Veranstaltungen, bei denen wir mit vor Ort sind, um weitere Kontakte zu knüpfen und die Kinder zu betreuen,“ so das Fazit der beiden Fachexpertinnen nach dem vielversprechenden Auftakt in Kassel und Gießen. Weitere Einsätze sind auf der Dippemess in Frankfurt und in Wiesbaden zum Frühlingsfest geplant. (hk)