Anfang 2020 kam das neue Pflegeberufegesetz zur Anwendung. Auszubildende sollen damit zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen ausgebildet werden. Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege wurden in ein Berufsbild integriert – ein hochanspruchsvolles Curriculum. Die dreijährige Ausbildung umfasste Praxiseinsätze in fünf verschiedenen Versorgungsbereichen – von der stationären Akutpflege, der stationären Langzeitpflege über die ambulante Akut-/Langzeitpflege bis hin zur pädiatrischen Versorgung und der psychiatrischen Versorgung. Damit startete ein Novum in der Pflegeausbildung, das mit großen Herausforderungen für alle Beteiligten verbunden war. Nicht wissend, dass fast die komplette Ausbildung unter Pandemiebedingungen stattfinden würde. Eine zusätzliche Hürde, die nochmals Kraft, Durchhaltevermögen und enormen Einsatz und Flexibilität erfordern sollte.
Die neue generalistische Pflegeausbildung verlangte allen sehr viel ab. Das deutlich umfangreichere Pflegefachwissen zu vermitteln, die oftmals aus anderen Kulturkreisen kommenden Azubis sprachlich zu fördern und ihnen die Andersheiten in unserer Gesellschaft feinfühlig und genau verständlich zu machen – das gelang dem erfahrenen und hervorragend aufgestellten Team aus Lehrkräften, Praxisanleitenden, Pädagog:innen, Ausbildungsverantwortlichen und Sprachförderkräften in vielfacher Weise. „Wir haben es gemeinsam geschafft, sowohl die neue Ausbildung umzusetzen, als auch alle zusätzlichen Herausforderungen zu bewältigen, die in diesem Umfang gar nicht abzusehen waren“, sagte nicht nur Akademieleiter Ingo Planitz sichtlich bewegt. Andrea Kristionat, Ausbildungsreferentin bei EVIM beglückwünschte die Examinierten aus den beiden Kursen: „Tragen Sie den Beruf mit Stolz und mit Würde, der so viele Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Sie haben gelernt, sich Wissen zu erschließen, das Sie, als die ersten Generalisten, an andere weitergeben können.“ So sei sie besonders stolz darauf, dass einige der Examinierten die Weiterbildungsmöglichkeiten bereits ganz konkret als Ziel haben. Die emotionale, berührende und mitreißende Ansprache der Kursleiterin und stellvertretenden Akademieleiterin Nicole Assmann, für die sie begeisterten Applaus bekam, zeigte den hohen Teamspirit sowie die großartige Verbundenheit, den Dank und die gegenseitige hohe Wertschätzung. Ihre Worte zeigten aber auch, wie motivierend und empathisch sie all denen Mut machte, die sich in einer zweiten Chance auf das Examen vorbereiten werden.
Mit der reformierten Ausbildung in der Pflege stehen den frisch Examinierten nun alle Wege für eine Karriere in der Pflege offen. „Sie haben das Examen mit Bravour gemeistert. Dazu beglückwünschen wir Sie sehr herzlich. Wir freuen uns sehr, dass viele von Ihnen in der EVIM Altenhilfe ihre berufliche Zukunft sehen und mit ihrem generalistischen Pflegefachwissen die Pflege in unseren Einrichtungen stärken“, sagte Geschäftsführer Frank Kadereit. „Sie sind nun ein ganz wichtiger Teil unseres großen pflegerischen Teams. Wir sind stolz auf Sie!“
Der anschließende Empfang und das entspannte, fröhliche Get-Togehter war ein würdiger Abschluss für den historischen Moment, als erste Generalistinnen und Generalisten in die berufliche Zukunft in der Pflege zu starten, die hervorragende persönliche Perspektiven und Karrieremöglichkeiten bereit hält. (hk)
Fotos: Akademie für Pflege- und Sozialberufe