Gemeinsam machten sie auf ihre Forderungen mit Trillerpfeifen, Spruchbändern, Postern und Aktionen öffentlichkeitswirksam aufmerksam. Sie erteilten damit den vorgesehenen Kürzungen im Sozialhaushalt der Stadt Wiesbaden in Höhe von mehr als 50 Mio. Euro für den Haushalt 2024/25 eine Absage und warnten vor den Folgen in allen Bereichen der sozialen Arbeit: Familienarbeit, Altenarbeit, Eltern-Kind-Zentren, Jugendarbeit, Nachbarschaftshäuser und Mädchenarbeit wären von den Einschränkungen hart betroffen. Auf hunderten von Plakate zeigten ihre Botschaften auf, was fehlen würde, wenn es zu Schließungen und harten Sparmaßnahmen kommen würde: Für viele junge Menschen sind die Jugendzentren beispielsweise wie ein zweites Zuhause. Junge Mütter und Väter suchen in sozialen Angeboten Unterstützung, Beratung und oft Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, die sie sonst nicht hätten. Ältere Menschen, die ohne familiären Rückhalt besonders von Einsamkeit bedroht sind, finden Austausch, Geselligkeit und manchmal auch ein neue Aufgabe als Ehrenamtler.
Dem Aufruf zur Kundgebung folgten wohl alle Initiativen, Verbände, Organisationen, Interessenverbände und soziale Einrichtungen, die die soziale Arbeit in Wiesbaden mit Herzblut, Professionalität und enormen Einsatz unter den oft schwierigen Rahmenbedingungen stemmen. Wenn diese Rahmenbedingungen sich noch weiter verschlechtern sollten, wäre das für den sozialen Zusammenhalt in der Stadt und für das Leben vieler Menschen aller Altersstufen katastrophal.
„Kürzungen rechnen sich nicht, sondern produzieren sehr hohe Folgekosten! Wir alle sind Wiesbaden und fordern: Krisenfeste Haushaltsführung! Familien entlasten, nicht belasten! Fachkräfte halten! Antidemokratische Tendenzen verhindern!“ – so lauten einige der zentralen Forderungen des Bündnisses, das zur Kundgebung aufgerufen hatte, und die von fast 1.000 Teilnehmenden vehement bekräftigt wurden. (hk)