Termingerecht hatte die neue Kindertagesstätte ‚Haus der Kinder‘ im multikulturellen Westend im September ihren Betrieb aufgenommen. Offiziell wurde die neue Einrichtung der EVIM Bildung am 19. Oktober im Beisein zahlreicher Gäste, Entscheidungsträger der Landeshauptstadt und des Stadtteils, EVIM Vorstand und Geschäftsführung, vieler Kinder und ihrer Familien und des gesamten Teams zünftig eröffnet.
Mit diesem Angebot unterstützt EVIM wirkungsvoll das Bestreben der Stadt, in Stadtteilen mit hohem Bedarf den Anspruch auf einen Betreuungsplatz für die Jüngsten in unserer Gesellschaft abzusichern. Dies betonte auch Bürgermeister Arno Goßmann, der mit herzlichen Worten das Ergebnis nach nur einjähriger Bauphase als wunderbar gelungen würdigte. Er freue sich ganz besonders, dass die wachsende Bevölkerung in dem multikulturellen Stadtteil mit 30 zusätzlichen Krippenplätzen versorgt werden kann. Trotz aller Anstrengungen sei der Bedarf im Westend noch nicht gedeckt. Gleichzeitig betonte er, dass Bildungseinrichtungen ein wichtiger Baustein für eine gelingende Integration seien, denn, „im Juni lebten im Westend fast 160 Kinder unter sechs Jahren, die weniger als zwei Jahre in Deutschland sind.“
Großzügige Außenspielfläche
Auf insgesamt 600 Quadratmetern eines Wohn- und ehemaligen Geschäftshauses entstanden im Erdgeschoss und ersten Stock Räume für drei Krippengruppen mit je 10 Kindern und einer Elementargruppe für 20 Kinder von 3 bis 6 Jahren aus der unmittelbaren Umgebung. Das Dach des Verbindungstraktes von Vorder- und Hinterhaus wurde als Außenspielfläche mit 110 Quadratmetern neu gestaltet. „Damit haben die Kinder im eng bebauten Quartier die Möglichkeit, einfach mal in Ruhe und sicher draußen zu spielen“, freut sich nicht nur Birgit Fetz-Kappus, die Leiterin der Kita, über die clevere Lösung des Architekten Magnus Born (BAI) und die bauliche Umsetzung durch Bernd Hupfeld und Stefan Ross (HUP – Bauregie).
Mittendrin im Quartier
„Das Haus der Kinder ist mitten im Stadtteil. Es tut allen richtig gut, dass die Jüngsten in der Gesellschaft so sichtbar dazugehören“ betonte auch Gerhard Kopplow, Geschäftsführer der EVIM Bildung gemeinnützige GmbH, mit Blick auf die hohe Gestaltungsqualität als die richtige architektonische Antwort an dieser Stelle. Die große Fensterfront im ersten Stock ermögliche es zum Beispiel den älteren Kindern, wie aus einer Vogelperspektive das pulsierende Leben in der Bleichstraße zu beobachten. Oder sich in der eigens für Kinder vollausgestatteten Küche an der Zubereitung der Mahlzeiten zu beteiligen.
Vielfalt der Nationen
Die Aufnahme der Kinder erfolgte wohnortnah, denn das neue Angebot ist sehr stark nachgefragt. „Elterntaxis wird es hier im verkehrsdichten Raum nicht geben.“ Die Vielfalt der Nationen im Westend spiegelt sich in der Zusammensetzung der Gruppen wider. „Die große Mehrheit der Kinder stammt aus dem unmittelbaren Umfeld und kommt aus Familien, die ihre Wurzeln in Bulgarien, der Türkei, Italien oder Syrien haben“, sagt Kopplow. „Mit diesem Angebot wollen wir auch dazu beitragen, dass Kinder Toleranz, Respekt und Normalität in der Vielfalt der Kulturen leben und lernen“, so der Geschäftsführer. EVIM Vorstand Matthias Loyal dankte allen Beteiligten für den Einsatz in den vergangenen Monaten und betonte die Aktualität des neuen Angebotes in der gegenwärtigen Situation. Die Stadt sei sich sehr bewusst, dass die Arbeit mit Kindern und für Kinder Herzstück einer lebendigen und sicheren Zukunft ist, würdigte der Vorstandsvorsitzende.
Keine Insel im Stadtteil
Die EVIM Bildung als Trägerin der Einrichtung kooperiert besonders eng mit Institutionen wie dem KinderElternZentrum (KiEZ) Westend und strebt eine Vernetzung mit weiteren Vereinen und Initiativen im Quartier an. „Das Haus der Kinder ist keine Insel im Stadtteil“, so der Geschäftsführer. Er dankte mit großer Herzlichkeit Petra Schierholz, Leiterin des KiEZ und Ortsvorsteher Michael Bischoff, die die Einrichtung mit dem Netzwerk im Stadtteil bekannt gemacht haben sowie dem Vermieter Herrn Jibo dafür, dass er es gewagt habe, eine Kindertagesstätte in seiner Immobilie unterzubringen und selbst mit Investitionen dazu beizutragen, damit aus einer Vision Wirklichkeit werden konnte. Sein ganz besonderer Dank aber galt allen Eltern, die dem Haus der Kinder ihr Vertrauen gegeben haben, um ihren Nachwuchs zu betreuen. Die Jüngsten fühlten sich sichtlich wohl, nahmen von den Räumen auf kindgerechte Weise Besitz, wirbelten durchs Haus und machten dem Namen der Einrichtung alle Ehre.
Interessenten sind bereits jetzt zum Tag der offenen Tür herzlich eingeladen: 7. November, 14 Uhr bis 17 Uhr, Bleichstraße 34