Die EVIM Jugendhilfe ist offen für den Einsatz von Hunden bei Menschen. „Hunde helfen heilen“ ist eine Tatsache, die auch in der täglichen Arbeit mit den betreuten Kindern und Jugendlichen ihre Bestätigung findet. Voraussetzung dafür sind allerdings Regeln.
„Dazu ist es notwendig, dass alle Mensch – Hund – Teams einen ähnlichen Ausbildungsstandard haben, um Schutz und Sicherheit für unsere betreuten Kinder und Jugendlichen und natürlich für die Hunde zu gewährleisten“, sagt EVIM Mitarbeiterin Barbara Wilhelm, die gemeinsam mit Inge Büttner-Vogt in den vergangenen Monaten viel dafür getan haben, um das Angebot zu professionalisieren. Das sei nicht nur eine versicherungstechnische Frage, sondern auch eine Frage der Verantwortung den Kindern und Erwachsenen gegenüber.
Mensch und Hund fit für den Einsatz machen
Unterstützt wurden sie darin besonders von Simone Wittek, die im Fachbereich für Wiesbaden zuständig ist und die sich für Standards im Einsatz von Hunden in der Betreuung stark machte. Beide, Wilhelm und Büttner-Vogt, haben daraufhin ein Konzept für eine Schulung erstellt, die in mehreren Modulen Mensch-Hund-Teams für ihren Einsatz fit macht. „Durch unsere Schulung lernen die Besitzerinnen und Besitzer, wie sie ihren Hund gelassen führen und Überforderung erkennen und ihr begegnen können“, sagt Inge Büttner-Vogt, zertifizierte Trainerin für Menschen mit Hund und seit über 20 Jahren im Beruf. Was den Einsatz von Hunden im Vergleich zu anderen Tieren unterscheidet, erläutert Barbara Wilhelm: „Der Hund ist das einzige Tier, das mit uns zusammenarbeiten möchte. Er stellt uns gern seine Sinne zur Verfügung und dient uns auf vielen Ebenen.“ Wichtig sei es, den Blick des Hundebesitzers dahingehend zu schärfen, dass er die Balance zwischen den Bedürfnissen und Anforderungen der von ihm Betreuten und denen des Hundes findet.
Die Schulung umfasst zuerst einen Eignungstest, der zeigt, wie die Bindung, Führung und Gelassenheit des Mensch-Hund-Teams ist. „Wir beobachten zum Beispiel die Art des Umgangs, der helfenden Körpersprache und wie der Hund reagiert“, so Barbara Wilhelm. Diese Analyse ist Handlungsanleitung für den Besitzer, der, je nach Situation, weitere Module der Schulung absolvieren kann.
Abschluss mit Zertifikat
An die grundsätzlichen Übungen zur Stärkung des Mensch-Hund-Teams schließen sich Praxisbesuche in der Schule, im Pflegeheim oder in der jeweiligen Arbeitsstätte bei EVIM an. Diese Einsätze werden von den Trainerinnen begleitet. „Uns ist dabei wichtig, dass der Hundebesitzer lernt, selbständig Möglichkeiten der Gestaltung seines Einsatzes zu entwickeln“, sagt Barbara Wilhelm. Lernpakete über das Wissen rund um den Hund sind ebenso Bestandteil der Schulung wie ein Fachgespräch, in dem das Erlernte geprüft wird. Last but not least ein Erste-Hilfe-Kurs am Hund mit der Tierärztin Dr. Sabine Beck.
Das neue Schulungsangebot absolvieren derzeit zwei Interessenten. Zwei Teilnehmerinnen konnten bereits das Zertifikat erwerben. Es bestätigt, dass das Mitbringen der Hunde zum Arbeitsort geprüft und für unbedenklich sowohl für den Hund als auch für die Menschen ist. Offen sind die beiden Trainerinnen, die unter dem Namen ‚Hundimedia‘ eine GbR gründen wollen, auch für Anmeldungen aus anderen EVIM Geschäftsbereichen oder von extern. „Wir organisieren den Schulungsbedarf und die einzelnen Module ganz individuell“, so Wilhelm.
Kontakt bei Interesse: Barbara Wilhelm, Sekretariat EVIM Jugendhilfe, T 0611 589924
Foto (Barbara Wilhelm): Hier lernen Mensch und Hund: Prieto Alvarez mit ihrem fünf Monate altem Labrador Duke. Karim Krüger findet die Ausbildung spannend.