Im Rahmen der Übergabe eines Lernmobils, hat Sozial- und Integrationsminister Kai Klose den beteiligten Trägern des Modellprojekts „Kinder beruflich Reisender“ für ihr Engagement gedankt. Das Projekt steht unter der fachlichen Leitung des Vereins EVIM und wird in Kooperation mit der „GlücksSpirale“ und dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration durchgeführt. Es ist im September 2020 an den Start gegangen und hat sich zur Aufgabe gemacht, Kinder beruflich Reisender an ihren wechselnden Aufenthaltsorten mit zwei Lernmobilen aufzusuchen und ihnen Lern- und Spielangebote zu machen.
„Das Modellprojekt schafft für Kinder in der Altersgruppe der 3 bis 6-Jährigen ein neues und einladendes Erfahrungsfeld. Durch das Lebensumfeld ihrer Familien besuchen sie häufig keine Kindertageseinrichtung und ihr Zugang zu frühkindlicher Bildung ist erschwert“, erklärt Minister Klose am heutigen Mittwoch in Wiesbaden.
„Die fehlende Förderung von Kindern beruflich Reisender im Elementarbereich zeigt sich spätestens bei Schulbeginn und verstärkt die ohnehin vorhandene Benachteiligung“, so auch die Erfahrung von Thomas Schulze von EVIM.
Mit dem bundesweit einmaligen Projekt ist Hessen Vorreiter in der frühkindlichen Bildung und Betreuung von Kindern beruflich Reisender. Bestückt mit Lern- und Spielmaterialien können die Lernmobile so die Plätze aufsuchen, an denen sich die Familien gerade aufhalten. Dieses Konzept der aufsuchenden Pädagogik soll den Kindern auch auf Reisen eine kontinuierliche frühkindliche Bildung und Erziehung ermöglichen. Als Grundlage der vorschulischen Angebote dient der hessische Bildungs- und Erziehungsplan. In der Praxis legen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von EVIM großen Wert auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und können die pädagogische Arbeit an den Entwicklungsprozess der einzelnen Kinder anpassen. Über die gesamte Betreuungszeit im Projekt wird ein Beobachtungs- und Frühförderbogen ausgefüllt. Er gibt eine Übersicht über einzelne Inhalte der Frühförderung von Kindern im Vorschulalter und dient als Orientierungshilfe zur Gestaltung der vorschulischen Arbeit.
„Es ist von zentraler Bedeutung, dass alle Kinder von Anfang an optimale Entwicklungschancen erhalten – unabhängig vom Beruf ihrer Eltern. Inklusive Pädagogik bedeutet, dass kein Kind durch das Netz fällt – auch nicht die Kinder beruflich Reisender“, betont Minister Klose.
(Presseinformation Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, 12.05.2021)
Foto (EVIM): (v.l.n.r.) Übergabe Kitamobil: Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen, Kai Klose, Hessischer Sozialminister, EVIM Projektmitarbeitende Theresa Saup und Thomas Schulze. Carsten Tag: „Hier wird eines deutlich: Evangelische Kirche und Diakonie warten nicht bis die Menschen kommen, sondern wir gehen ihnen entgegen oder suchen sie auf. Die Familien der beruflich Reisenden sind nicht in die örtlichen Strukturen und Angebote ihres kurzzeitigen Standortes eingebunden. Wir als Diakonie unterstützen daher das mobile Kitaangebot, weil die Kinder so verlässliche Unterstützung durch vertrauenswürdige, ihnen bekannte Personen bekommen. Dies stärkt diese jungen Menschen und erhöht ihre Chancen im Übergang zur schulischen Bildung erheblich. Daher freuen wir uns, dass wir als Diakonie Hessen eine Förderung von der GlücksSpirale für dieses herausragende Projekt vermitteln konnten.“