Kann man EVIM „wie seine Westentasche“ kennen? Bei dieser Frage waren sich alle Anwesenden nach einem launigen WarmUp durch die Moderatoren Christopher Schmitt und Dr. Karin Falkenstein aus dem Freiwilligen Engagement hundertprozentig einig: Nein! Für EVIM Vorstand Matthias Loyal liegt der Grund in der besonders großen Vielfältigkeit, die das soziale Unternehmen auszeichnet. Daher seien Veranstaltungen wie diese eine Möglichkeit, Neues zu entdecken und EVIM immer besser kennenzulernen. Sich zusammengehörig zu fühlen und sich immer stärker zu vernetzen, sind für eine dezentrale und hochkomplexe Organisation wie EVIM von zentraler Bedeutung, wie nicht nur Matthias Loyal betonte. Diese Themen zogen sich wie ein roter Faden auch durch den kollegialen Austausch in den Arbeitsgruppen. „Gute Beispiele für ein Zusammenwachsen der unterschiedlichen Arbeitsfelder gibt es bereits durch die regionalen Treffen im Hochtaunuskreis und im Main-Taunus-Kreis“, würdigte der EVIM Vorstand Initiativen wie diese.
„Menschen ein Gesicht geben“
Sich immer wieder zu verdeutlichen, warum wir bei EVIM sind, sei besonders wichtig in Zeiten, „in denen es unselbstverständlicher wird, das Selbstverständliche auszusprechen.“ Nicht nur für den EVIM Vorstandsvorsitzenden bedeutet das, aus dem christlichen Glauben heraus, Menschen zu fördern und zu begleiten. Menschen ein Gesicht zu geben, sei daher existentiell wichtig. „Noch nie hatten Menschen so viele Entfaltungsmöglichkeiten wie in unserer Zeit. Gleichzeitig wird stärker als je zuvor in Frage gestellt, ob ein Lebensentwurf gelingen kann“, beobachtet Loyal. Für die Arbeit ist damit die Herausforderung verbunden, „Individualität als Vielfalt zu ermöglichen und Gerechtigkeit entstehen zu lassen, wo der Einzelne zu seinem Recht kommt.“
Neue Leuchtturmprojekte
Matthias Loyal sprach über die Veränderungen bei EVIM in jenen Zeiträumen, zu denen der Kreis der Teilnehmer/innen Bezug hatte. „In den vergangenen über 20 Jahren hat EVIM eine enorme Entwicklung genommen.“ Besonders die Ausgründung der Fachbereiche in GmbHs habe zu einer neuen Wahrnehmung der Arbeitsfelder von EVIM und zu einer herausragenden Dynamik geführt, wie die Entwicklung der EVIM Bildung und der EVIM Jugendhilfe zeigten. Die bis 2021 geplante Umwandlung der Zentralküche der EVIM Service GmbH in einen Inklusionsbetrieb ist ein neues großes Vorhaben, das weit in die Zukunft reicht. Auch in der Altenhilfe gebe es sehr spannende Projekte, wie der Aufbau eines Springer-Pools, um den Fachkräftemangel mit sinnvollen Konzepten zu begegnen.
Weitere aktuelle Projekte präsentierten die Geschäfts- und Arbeitsbereiche. Dazu gehören die Quartiersentwicklung in der Altenhilfe, die Planung einer Kindertagesstätte für Kinder berufliche Reisender, „ein Novum bundesweit“, das Wildstaudenprojekt, das auf enormes Interesse der Kommunen trifft, die Einführung des externen Beratungsangebotes in Verbindung mit der EVIM App, und neue Projekte der Freiwilligendienste mit ganz unterschiedlichen Zielgruppen unter dem Motto „In bester Gesellschaft“. Auch das Fundraising stellte kreative Projekte, wie die geplante Ü-70-Party vor.
Im Fokus der Themen, die auf Vorschlag der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Arbeitsgruppen diskutiert wurden, standen besonders Nachhaltigkeit und der Fachkräftemangel, aber auch Bereiche wie Medienkompetenz, Regionalisierung und Vernetzung im Stadtteil.
Sich selbst zu vergewissern, warum wir bei EVIM sind, war ein Ziel dieser Veranstaltung. Als Ergänzung zu dem etablierten Tag der neuen Mitarbeitenden, ist dieses Format auch Ausdruck der Wertschätzung für die Erfahrung der „Langjährigen“ und ihren Einsatz im Unternehmen. Matthias Loyal erinnerte in diesem Zusammenhang daran, wie ihn einst die Wahl des Wortes „Humankapital“ als Unwort des Jahres irritierte. Aus seiner Sicht sei das „Humane das einzige und wichtigste Kapital, was wir haben.“ Dankbar ist der EVIM Vorstandsvorsitzende daher für alle, die daran mitarbeiten, dass EVIM stets in Veränderung und in Bewegung ist. Denn dazu gäbe es keine Alternative.