Als einen „Meilenstein für bessere Arbeitsbedingungen und für den Bereich“ würdigte Renate Pfautsch die neue Zweigstelle der EVIM Reha-Werkstatt am Hugo-Hoffmann-Ring in Hattersheim, die am heute offiziell eröffnet wurde. Ihre Begeisterung über die neue EKOM auf dem ehemaligen Sarotti-Werksgelände teilte die Geschäftsführerin der EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH mit den Gästen und mit allen, die diesen Bau ermöglicht haben, die darin arbeiten und dessen Angebote nutzen.
EVIM Vorstand Matthias Loyal sprach in seiner Begrüßung von einem „guten Ort“ und bezog sich damit nicht nur schmunzelnd auf Lokalgeschichte. Dort, wo einst Kinder sich kostenlos Schokolade abholen konnten, steht nun ein heller, großzügiger Neubau, in dem etwa 70 Menschen mit psychischen Erkrankungen qualifizierte Arbeitsplätze haben, sich beruflich weiterbilden und gute Perspektiven für ihr Leben entwickeln können. „Mit dem, was wir hier tun, wird dies ein guter Ort bleiben“, ist Loyal überzeugt.
Ermöglicht haben diesen Bau viele Menschen. Ganz vorn Investor Otto Leistner. Renate Pfautsch würdigte später dessen persönliches Engagement und sprach von einem „Glücksfall für die Kooperation“. Durch persönliche Kontakte zum Architekturbüro Guckes aus Idstein hat der selbständige Steuerberater und Wirtschaftsprüfer von der Möglichkeit erfahren, das Bauprojekt in Hattersheim zu realisieren. Er selbst sei für verschiedene diakonische Einrichtungen tätig und wisse als Angehöriger wie es ist, wenn Menschen Zuwendung und Unterstützung brauchen. Daher freue er sich, dass die Investition von 4,5 Millionen Euro gut angelegt ist. Ende November soll dann auch das zum Bau gehörende, denkmalgeschützte Pförtnerhäuschen fertig gestellt sein, das zur Eröffnung zum Teil noch verhüllt war. „Mit der Werkstatt“, so Leistner abschließend, „ist ein sehr gutes Umfeld entstanden, in dem Arbeit, Bildung und Gemeinschaft im Mittelpunkt stehen.“
Dass Hattersheim der gute Ort sein kann, den EVIM Vorstand Loyal zuvor beschrieben hatte, machte Bürgermeister Klaus Schindling deutlich. Er und der Magistrat seien darüber sehr froh. „Ein Ort, um das gesellschaftliche Miteinander abzubilden und Inklusion zu leben.“ Die neue Werkstatt ist ein Beispiel dafür, so, wie es auch die anderen gemeinsamen Projekte in Hattersheim sind.
Viel Lob heimste der Bau bei der Besichtigung ein. Lichtdurchflutet, luftig und bestens ausgestattet. Spezialisiert ist die Werkstatt auf die Bereiche Verpackung, Versand, Adressverwaltung, elektronische Datenarchivierung und Erstellung von Mailings. „Textildruck und Mediengestaltung sind neu dazugekommen“, sagte Werkstattleiter Stefan Berg beim Rundgang. Das Lager erfüllt alle Ansprüche an modernste Logistik. „Die Klienten übernehmen immer mehr Verantwortung für ihren Arbeitsplatz“, so Berg. „Der Scan-Bereich ist besonders attraktiv.“ Etwa 150 Arbeitsplätze stehen dafür an allen Standorten zur Verfügung. Man arbeite für rund 900 aktive Kunden. Durch Bildung und Trainings werden zudem viele Klienten fit gemacht für Arbeitsplätze in Unternehmen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.
Der Dank der Geschäftsführerin galt vielen Beteiligten, darunter: dem Architekturbüro Guckes aus Idstein, der Bauleitung, dem Vorstand von EVIM und dem Immobilienmanagement, Bürgermeister Klaus Schindling für das „sehr gute Miteinander an einem Ort, an dem wir uns sehr wohl fühlen.“ Dem LWV (Landeswohlfahrtsverband), der das Gebäude mit finanziert und die Arbeit begleitet hat, den Netzwerkpartnern im Main-Taunus-Kreis, den Mitarbeitern und dem Fachpersonal, die die Werkstatt dazu machen, ein innovativer, professioneller und verlässlicher Dienstleister zu sein.
Für die schöne Atmosphäre beim anschließenden Beisammensein sorgte auch ein sehr leckeres Buffet und der aufmerksame Service des Teams.
Foto (EVIM): Beste Arbeitsbedingungen auch im neuen Bereich „Textildruck“ bietet die neue EKOM in Hattersheim.