Direkt gegenüber dem Schlosspark und mitten im multikulturellen und größten Wiesbadener Stadtteil Biebrich liegt das Haus Katharina. Fast alle mit EVIM und seiner Geschichte verbundenen Menschen kennen das schmucke, historische Haus in Nachbarschaft zum Katharinenstift, in dem jahrzehntelang ambulante Hilfe für daheim organisiert wurde. Seit Ende Mai ist neues Leben im sanierten Altbau: acht Kinder und Jugendliche haben jetzt hier ihr wohnliches Zuhause.
Die Kids waren zuvor auf dem Geisberg beheimatet und lebten in einer von zwei vollstationären Wohngruppen auf dem Stammgelände der EVIM Jugendhilfe. Ein Umzug wurde aus Platzgründen notwendig. Als das Haus gegenüber dem Schlosspark EVIM-intern angeboten wurde, machten die Mitarbeiter Nägel mit Köpfen: „Das würde für uns gut werden!“, erinnert sich Teamleiterin Karin Krutschek an ihren ersten Eindruck nach einem Besuch vor etwa einem Jahr.
Und wie gut das geworden ist! Davon können sich die Gäste beim morgigen Tag der offenen Tür selbst überzeugen. Der Altbau hat viel Charme mit seinem schönen, alten Treppenhaus und mit den Holzdielen. „Wir haben uns räumlich deutlich verbessert!“ Die Freude über das Geschaffene ist Regionalleiterin Sandra Heppler und Karin Krutschek spürbar anzumerken. Zunächst standen umfangreiche Baumaßnahmen für den Brandschutz und die Hygiene auf dem Plan. Danach ging es voller Elan an das Farbkonzept und die Innenausstattung.
„Wir profitierten dabei von der Kompetenz eines Mitarbeiters, der im Zweitberuf Landschaftsarchitekt ist“, schmunzelt Karin Krutschek. Aber auch das ganze Team habe einfach „ein Händchen“ für geschmackvolles Wohnen, wie das Farbkonzept zeigt. Brombeer-, Aubergine- und Fliederfarben dominieren. Die Küche in Mint ist einfach ein Traum! Das Wohnzimmer jugendgemäß, modern, wohnlich eingerichtet – zum Wohlfühlen eben.
Bei der Ausgestaltung konnten die Jugendlichen natürlich Wünsche äußern und wählten Bilder und kleine Teppiche für ihre Zimmer zum Teil selbst mit aus. Die fast 16-jährige Melanie freut sich über ihr größeres Zimmer. „Ein Umzug ist immer mit Aufregung verbunden. Zuerst war da auch eine gewisse Skepsis, Bekanntes zu verlassen und sich dem Neuen zu stellen“, erzählt Karin Krutschek. Melanie trauert noch ein bisschen der großen Picknickfläche direkt vor der Haustür nach. Doch sie sieht auch die Vorteile, die Biebrich bietet: städtisches Leben und bessere Busverbindungen. Und der Schlosspark sei ja doch größer als das Gelände auf dem Geisberg.
Die bessere Infrastruktur sei sehr hilfreich, um Selbstständigkeit zu trainieren, sagt die Teamleiterin. Geschäfte, Sparkasse und die Post befinden sich quase „um die Ecke“. Als neue Nachbarn habe man sich auch im Katharinenstift vorgestellt. Hier sei man von beiden Seiten offen für Kontakte zwischen Alt und Jung.
Zum Tag der offenen Tür am Freitag von 12.30 bis 16.30 Uhr wollen die Jugendlichen „ihr Haus Katharina“ zeigen und führen die Gäste durch die Gemeinschaftsräume, die schmucke große Küche und ihre toll eingerichteten Zimmer. „Wir haben extra T-Shirts für diesen Tag designt“, berichtet eine andere Jugendliche. Vielleicht spielen sie auch eine Runde Kicker im zweiten Stock mit den Besuchern. Gelegenheit zum Austausch gibt es natürlich auch bei selbstgebackenem Kuchen und Fingerfood.
Foto: Immer am Ball sind Teamleiterin Karin Krutschek und Regionalleiterin Sandra Heppler. Hier im traditionsreichen, neuen Haus Katharina am Schlosspark.