Eingeladen hatte der Bauherr EVIM nicht nur die Gewerke, den Architekten und Nachbarn, Kooperationspartner und Mitarbeitende, sondern auch die künftigen Bewohner:innen. Der Termin wurde bewusst in die Ferienzeit gelegt, damit diese alles in Augenschein nehmen und schon mal in das neue Zuhause „schnuppern“ konnten. So ein Rohbau ist wirklich spannend: „Hier ist die großzügige Wohnküche, die direkt auf die Terrasse führt. Durch die Hanglage hat sie als Tiefhof einen besonderen Charme. Und dort sind die neuen Einzelzimmer und hier die beiden Apartments mit Anbindung an eine eigene kleine Terrasse, in denen sich die beiden „Großen“ auf ihr selbstständiges Leben vorbereiten werden. Und hier ist noch ein kleines Zimmer, das bei dringendem Betreuungsbedarf oder bei Elternbesuchen genutzt werden kann.“ Friederike Untheim, Regionalleiterin führte die Teenager durch’s Gebäude, die ganz interessiert und neugierig waren. Dass der typische Richtkranz durch die Flachdachkonstruktion fehlte, fiel gar nicht ins Gewicht. „Sieht voll cool aus“, meinte eine zukünftige Bewohnerin, die sich mit viel Fantasie schon die Einrichtung vorstellen konnte. Weitere Vorteile benannte der Geschäftsführer der gGmbH Klaus Friedrich, Jugendhilfe, darunter die engere Anbindung an die Stadt und die bessere Wohnqualität. Die jungen Menschen im Alter von 10 bis 18 Jahren wohnen derzeit noch in einem von EVIM angemieteten Wohnhaus in Kloppenheim. Dort sind die Zimmer kleiner und im Sommer, unter dem Dach, ist es arg heiß. „Mieten ist auf die Dauer teurer als ein Neubau auf eigenem Gelände“, sagte auch Jörg Wiegand, Kaufmännischer Vorstand, der in seinem Redebeitrag die Entwicklung des Bauvorhabens Revue passieren ließ. Eine erste Untersuchung der möglichen Bebauung reicht bis in der Jahr 2015, als das Gelände noch Brachland war. „EVIM ist ja keine Wohnbaugesellschaft, sondern wir kümmern uns um ein gutes Zuhause für Menschen“, daher will ein Neubau auch gut überlegt und geplant sein. In diesem Sinn dankte er allen, die daran beteiligt sind: dem Architekten Jochen Dreibholz von der planungsgruppeDREI Architekten+Ingenieure Mühltal, den Fachleuten der vielen Gewerke, Dominik Mey vom EVIM Immobilienmanagement. Erfreut waren alle auch über die zahlreichen Nachbarn unter den Gästen, die herzlich begrüßt wurden. In Erinnerung war noch das „große Malheur“, mit dem das Bauvorhaben gestartet ist und durch ein Kommunikationsproblem die Bäume auf dem Grundstück gerodet wurden. Jochen Dreibholz versprach, dass alle Bäume neu errichtet werden und Jörg Wiegand nahm gerne Anregungen der Gäste dazu an. Nachbarin Marita Scheideler begutachtete interessiert die Innenkonstruktion. „Damals haben wir noch Stein auf Stein gebaut“, sagte die ehemalige Berufsschullehrerin für Textil und Gestaltung an der Kerschensteiner-Schule, die seit 50 Jahren hier lebt und die sich auf die neue Nachbarschaft freut. Arbeiten werden in der Wohngruppe sieben Pädagog:innen im Schichtdienst und eine Hauswirtschaftskraft. Sie unterstützen, begleiten und fördern die Jugendlichen, die früh selbstständig werden müssen. „Wir hoffen sehr, dass ihr euch wohl fühlen werdet“, wünschte Jörg Wiegand sehr herzlich. Da passte es ganz wunderbar, dass ein sehr leckeres Buffet bereitstand und alle in lockerer Atmosphäre ins Gespräch kamen und das Gebäude bei Führungen begutachten konnten.
Die Nettogeschossfläche des Gebäudes beträgt 450 qm. Etwa 680 qm steht als Freifläche für Gartennutzung zur Verfügung. Eine Photovoltaikanlage gehört zur Ausstattung. Die Gesamtkosten betragen 1.570.000 Euro. Die Fertigstellung ist im April 2025 geplant. (hk)