Unter diesem Motto steht das Projekt, das der Taekwondo Club Ingelheim in Kooperation mit der EVIM Jugendhilfe vor zwei Monaten ins Leben gerufen hat. Die Initiatoren möchten durch Sportangebote unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen Abwechslung im Alltag bringen und ihre Integration unterstützen. Dort trainieren sie sogar bei einem Weltklassesportler.
Die jungen Menschen, die aus ihrem Heimatland in ein anderes Land flüchteten oder dort zurückgelassen wurden, kommen hauptsächlich aus Afghanistan, Eritrea, Syrien und Somalia. Unbegleitet erreichen sie Deutschland, weil sie oder ihre Familien in ihren Herkunftsländern keine Perspektive oder ihr Leben, ihre körperliche Unversehrtheit oder ihre Freiheit konkret in Gefahr sehen. Oft sind die Flüchtlinge traumatisiert und brauchen besonderen Schutz. Sechs bis acht Wochen wohnen einige der minderjährigen Flüchtlinge zunächst in Ingelheim. Dort leben acht bis maximal 12 Jugendliche, betreut von pädagogischen Fachkräften, in einer Wohngemeinschaft. Danach werden sie an Landkreise vermittelt, wo sie längerfristig bleiben und leben können. Dort beginnen die „eigentliche“ Integrationsarbeit und der Schulunterricht, erklärt der Regionalleiter der EVIM Clearing Gruppe, Patrick Schulze. „Sport und Bewegung sind für die Jugendlichen eine ideale Möglichkeit, die Wartezeit zu verkürzen, sich sinnvoll zu beschäftigen und Kontakt zu Einheimischen herzustellen, ohne die Landessprache schon perfekt zu beherrschen.“
Aus diesem Grund bietet der Taekwondo Club Ingelheim den jugendlichen Flüchtlingen zwei Mal in der Woche die Möglichkeit, sich unter erfahrener Anleitung sportlich zu betätigen. Dabei beschränkt sich das Training nicht nur auf Taekwondo. Auch Fitnesstraining, Selbstverteidigung oder zur Abwechslung auch mal ein Fußballmatch gehören zum Programm.
Bestes Beispiel
Beim Taekwondo Club Ingelheim hat sich insbesondre Alberto Celestrin der Aufgabe angenommen. Der Weltklassesportler stammt selbst aus Kuba und startete sowohl für die kubanische sowie seit 2011 für die deutsche Taekwondo Nationalmannschaft. Er lebt seit 2007 in Deutschland und ist selbst ein gutes Beispiel für eine gelungene Integration. „Viele diese Jugendlichen sind traumatisiert, es ist daher besonders wichtig, dass sie in Deutschland von Anfang an positive Erfahrungen machen und willkommen geheißen werden. Und womit finge man da besser an als mit dem Sport?“ So Alberto Celestrin zu seinen Beweggründen, diese besondere Initiative zu unterstützen.