Anfang März wird das Team die ersten von Jugendämtern in der Region gemeldeten Jugendlichen ab 14 Jahren am neuen Standort in Bad Vilbel aufnehmen. Die Einrichtung bietet Jugendlichen, die bisherige Hilfsangebote aus unterschiedlichen Gründen nicht angenommen haben, eine sichere Übernachtungsmöglichkeit und altersgerechte Betreuung. Am vierten Freitag im Februar öffneten Teamleiter Silas Ludwig und seine Mitarbeiter:innen Philipp Claßen, Katarina Skaro und Katharina Buurahiwalla-Post das Haus für Nachbarn und Besucher. Für das leibliche Wohl der Gäste hatte Hauswirtschafterin Frauke Chevallier mehrere Platten mit leckeren Snacks zubereitet und Getränke bereitgestellt.
Große Resonanz
Zu den Gratulanten gehörten EVIM-Geschäftsführer Klaus Friedrich, EVIM-Regionalleiterin Kristina Preisendörfer und Ricarda Müller-Grimm (SPD), die Sozialdezernentin der Stadt Bad Vilbel, aber auch Besucher aus anderen EVIM-Einrichtungen und Jugendämtern aus der Region. Das Interesse an der ersten Notfallschlafstelle in Stadt und Wetteraukreis, der Umwandlung eines Wohnhauses in eine Unterkunft der EVIM-Jugendhilfe sowie dem ganzjährigen, rund um die Uhr erreichbaren, niedrigschwelligen Angebot war groß. Nach einem Rundgang durch die Räume trafen sich die Besucher im großzügig geschnittenen Gemeinschaftsraum. Schnell bildeten sich Gesprächsgruppen.
Eine wichtige Einrichtung, die Bedarfe abdeckt
Klaus Friedrich informierte, dass die Notschlafstelle mit Jugendämtern im Wetteraukreis und der Region sowie anderen Einrichtungen mit ambulanten, stationären und therapeutischen Settings kooperiere. „Es geht immer darum, gemeinsam mit den Jugendämtern und den Jugendlichen nachhaltige Perspektiven zu entwickeln und Zukunft zu gestalten.“ Paul Gleibmann, seit 2010 Teamleiter der Notschlafstelle Mainz, sagte: „Wir bieten Jugendlichen, die zur Kooperation bereit sind, eine Chance zum Herunterkommen, den Tag- und Nachtrhythmus wiederzufinden.“ Das Angebot umfasst Notversorgung und Schutz, Grundversorgung, unbürokratische Hilfe und individuelle Betreuung. Nachbarin Darleen Bahr urteilte: „Ich finde diese Einrichtung sehr wichtig und den Umbau gelungen. Ich studiere soziale Arbeit und bin gekommen, um mir das Haus anzusehen.“ Auch Nachbarin Catharina Fehling lobte: „Ich finde, dass das Haus schön gestaltet und für die Jugendlichen funktional ist. Alles ist hell und freundlich, das Ambiente warm und einladend. Ich freue mich, dass wir eine so wichtige Einrichtung in der Nachbarschaft, in der Stadt und im Wetteraukreis haben.“ Amelie Hall und Karin Vossmann sind Mitarbeiterinnen des Jugendamtes Frankfurt am Main. Amelie Hall erklärte: „Ich finde die Notschlafstelle Bad Vilbel super. Die Einrichtung deckt genau den Bedarf ab, den wir haben. Ich brauche oft ein niedrigschwelliges Angebot für 14- bis 17-Jährige in Not geratene Mädchen, die in Frankfurt gestrandet sind.“ Karin Vossmann, die in Bad Vilbel wohnt, findet: „Es ist ein sehr nettes Angebot für das Klientel, das nicht in anderen Angeboten gehalten werden kann.“ Die neue Notschlafstelle Bad Vilbel bietet sechs Schlafplätze für Jugendliche von 14 bis 18 Jahren. Ziel des Teams ist es, die Jugendlichen individuell zu betreuen und zu unterstützen. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt werden mit ihnen gemeinsam Zukunftsperspektiven entwickelt. Um dies zu gewährleisten, arbeitet die EVIM-Jugendhilfe mit relevanten Fachstellen zusammen, um den Teenagern eine bestmögliche Unterstützung anzubieten. (cf)