Mojita ist endlich da! Das wunderschöne Lama-Mädchen entsteigt Anfang Juni , etwas unruhig, aber sehr graziös, dem Transporter und bestaunt erst einmal ausgiebig die Umgebung. Ihr neues ‚Zuhause‘ auf dem Geisberg in Wiesbaden teilt Mojita mit den beiden Lama-Damen „Penny Lane“ und "Aloha", die bereits seit 2010 als ‚tierische Therapeuten‘ in der EVIM Jugendhilfe eingesetzt werden. Mojita stammt wie ihre Artgenossinen ebenfalls aus der Lamaaufzucht von Familie Messing im Rheingau.
„In unseren tiergestützten Aktivitäten mit Lamas gehen wir in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen von einem entwicklungsorientierten Ansatz aus. Im Rahmen regelmäßiger Kontakte bauen wir vertrauensvolle Beziehungen zu ihnen auf, begleiten sie im aktiven Erleben, in Selbst- und Fremderfahrung und Reflexion“, sagt Simone Wittek, Bereichsleiterin der EVIM Jugendhilfe in Wiesbaden. Lamas sind für diese Arbeit hervorragend geeignet: Ihre respektable Größe, ihr majestätischer Gang und das weiche Fell beeindrucken unmittelbar. Ein regelmäßiges Training, geschulte Mitarbeiter und der regelmäßige Kontakt mit Kindern und Jugendlichen sind die Grundlagen für Zutraulichkeit zum Menschen. Frank Haase, Mitarbeiter der EVIM Jugendhilfe ist der ‚Lamaexperte‘ im Fachbereich. Er absolvierte eine Fortbildung für Lamapflege und Schur und kennt das Projekt der tiergestützten Pädagogik von Beginn an. Immer wieder machen die Fachleute die Erfahrung, dass Kinder und Jugendliche im Kontakt mit den Tieren ihre Stärken erkennen und Kompetenzen entwickeln können. Lamas sind dafür hervorragend geeignet.
Die Mädchen und Jungen pflegen das Fell der Tiere, sind für die regelmäßige Fütterung zuständig und machen auch den Stall sauber. Die jungen Menschen lernen Verantwortung zu übernehmen, sie erleben es, gebraucht zu werden. „Viele Jugendliche haben die Erfahrung gemacht, dass ihnen wenig zugetraut wird. Hier erleben sie hautnah und unmittelbar, dass sie etwas können!“
Kinder und Jugendliche erzählen Tieren alles: das, was sie bekümmert und auch das, was sie noch nie jemandem erzählt haben, ihre Geheimnisse, schlimme Erlebnisse, ihre Hoffnungen und Träume. „Tiere hören zu, unterbrechen nicht, lachen nicht, widersprechen nicht, urteilen nicht, erzählen nichts weiter“, so Frank Haase. Tiere reagieren unmittelbar, wenn sie nicht gut behandelt werden. Die Lamas ganz einfach indem sie spucken. Und: Mit Tieren kann man natürlich supertoll spielen, egal wie alt man ist und wie cool man sich sonst geben muss.
Der Neuzuwachs bei den Lamas wurde notwendig, um auch größeren Kindergruppen aus den Tagesstätten das Erlebnis zu ermöglichen, Lamas durch das Gelände zu führen. „Unsere Tiere sind zwar den Umgang mit Kindern gewöhnt und sehr robust. Doch je entspannter der Kontakt zum einzelnen Tier, desto intensiver ist das aktive Erleben für jedes einzelne Kind“, so Wittek.
Die EVIM Jugendhilfe setzt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen schon länger ‚Tiertherapeuten’ ein, außer den Lamas auch Pferde, Hunde und Kaninchen. Diese Arbeit wird durch Spenden finanziert. „Wir suchen Menschen, die eine Futter-Patenschaft übernehmen möchten“, so Karin Klinger, die für das Fundraising bei EVIM zuständig ist. Spezialfutter, Heu, tierärztliche Betreuung und die Pflege der Lamas kosten Geld. „Mit 25 Euro kann viel Heu und Stroh gekauft werden“, so Klinger. Wer mehr über das Spendenprojekt 'tierisch_cool' erfahren möchte, kann sich auf der EVIM Spendenwebsite informieren: <link http: www.evim-spenden.de>www.evim-spenden.de oder unter <link http: www.evim-jugendhilfe.de>www.evim-jugendhilfe.de.