Dieser war verbunden mit einem hauseigenen Weihnachtsmarkt, der mit dem gefallenen Schnee auch seine verdiente Atmosphäre erhielt – etwas zum Leidwesen der Schülerinnen und Schüler, die bei Minusgraden tapfer ihre Stände unterhielten.
Ein Angebot so vielfältig wie seine Schüler:innen
Das Angebot an den Ständen konnte sich bezogen auf Größe und Vielfalt wirklich sehen lassen. Am Stand der 8. Klasse gab es Wissenswertes über Sport und gesunde Ernährung zu erfahren. Damit das gelernte auch entsprechend verinnerlicht werden konnte, gab es darüber hinaus „gesunde“ Brownies zu kaufen. Ganz in der Nähe befand sich der Crêpe-Stand der Abiturienten. Dort gab es zwar nichts zu lernen, allerdings ein nobles Ziel zu unterstützen – die Finanzierung der Abi-Feier. Die Aussicht auf einen leckeren Crêpe überzeugte auch die letzten Zweifler und so hatte sich stets eine lange Schlange vor dem Stand eingereiht. Wem es zu frostig wurde, konnte sich beim Schmiede-Workshop aufwärmen gehen. Zwischen Esse und Amboss wuselten die SchülerInnen hin und her und schmiedeten Schalen oder sogar ganze Rosensträuße.
Wer sich wunderte, woher die jungen Menschen das so gut konnten, erhielt schnell eine Antwort. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich ihre Fähigkeiten in den Workshops des laufenden Halbjahrs erarbeitet. Das Konzept des Campus Klarenthal sieht vor, dass sich die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen für jeweils eine Hälfte des Schuljahres einem Workshop ihrer Wahl widmen, dem sie 1-mal pro Woche nachgehen – dieser kann sich mit IT-Wissen, gesunder Ernährung oder eben Schmieden befassen. Das Angebot an Workshops ist dabei so groß wie vielfältig. Werkstatt ist ein bewertetes Unterrichtsfach, dass jeweils von Experten oder Meistern geleitet wird. Die Freude, das Gelernte vorführen zu können, war allen Beteiligten anzusehen.
Ein Lebensumfeld zum Lernen
Uwe Brecher, Schulleiter des Campus Klarenthal, sagt dazu: „Wir versuchen uns an die Bedürfnisse der Kinder anzupassen, nicht umgekehrt“. Dazu gehöre auch, die Kinder und Jugendlichen so oft es geht in Entscheidungsprozesse und Durchführung dieser miteinzubinden, ihnen Verantwortung zu geben – gelebte Inklusion. Deshalb übernehme jede Jahrgangsstufe und deren Eltern verschiedene Aufgaben an Tagen wie diesen. Ob Essenstand, Projektvorführung oder organisatorisches, alle helfen mit. Am meisten freue ihn aber die Vielfalt der Programmgestaltung und der Gespräche, sowie die enorme Wertschätzung von neuen und ehemaligen Schülerinnen und Schülern.
„Wenn ich die Vielzahl an Ehemaligen betrachte, die heute hierhergekommen sind, bestätigt das die Richtigkeit unseres Weges.“ Tatsächlich ließ der Tag der offenen Tür wenig Wünsche offen, vielleicht nur einen – formuliert von einer Schülerin am Stand: „Es ist wirklich schön, aber es hätte etwas wärmer sein können“. Verständlich, auch wenn das allgegenwärtige Weiß dem Weihnachtsmarkt des Campus Klarenthal die verdiente Atmosphäre verlieh. Nach diesem Tag konnte man verstehen, was Uwe Brecher meint, wenn er sagt: „Wir wollen weniger eine Schule, als ein Lebensumfeld zum Lernen sein“. (biv)