Gelungener Neubau in historischer Umgebung
Der Neubau an der Schnittstelle zwischen dem Ortsbezirk Nordost und dem Westend ist eine überaus gelungene Ergänzung in dem historischen Ensemble an dieser Stelle. Seine Architektur wird von zwei kubusförmigen Gebäuden bestimmt, die durch einen kleineren Mittelbau miteinander verbunden sind, erläuterte Stephanie Wellnitz, Leiterin des Architekturbüros. In ihrem Grundriss nimmt die Kita damit den denkmalgeschützten Baukörper der benachbarten Stadtvilla von 1867 auf. Die Dachkonstruktionen der neuen Kita sind mit Kräutern und Gräsern begrünt und sollen künftig sogar Bienen ein Zuhause bieten. Die Gruppenräume bieten durch großzügige, teils bodentiefe Fenster schöne Ausblicke auf das Kirchengebäude, das historische Hotel Oranien, Klinkerbauten und die Villa in der unmittelbaren Umgebung. Wert wurde darauf gelegt, den Neubau sowohl innen als auch außen farblich dezent und zurückhaltend zu gestalten. „Die Kinder machen das Leben hier bunt“, sind sowohl die Architektin als auch Birgit Fetz-Kappus, die Leiterin der neuen Kita überzeugt. Dass hier die Kinder im Mittelpunkt stehen zeigt sich auch an der geplanten Ausstattung der Gruppenräume, in denen zum Beispiel kindgerechte Küchen installiert werden. „Gesunde Ernährung“ ist eine der Leitlinien im Konzept der Kita, die sich an den Rahmenbedingungen des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes orientiert. In diesem Sinn ist auch ein eigener Kreativraum vorgesehen. Hier haben die Kinder eine gestaltete Umgebung, um beispielsweise zu malen, zu weben, zu basteln und zu experimentieren. Viel Licht bieten die großen Fenster und zusätzlich Oberlichter in den Decken der hohen Räume. Zur durchdachten Ausstattung gehört auch, dass das Gebäude barrierefrei ist und ein Aufzug installiert wurde.
Damit der Geräuschpegel in den Innenräumen so gering wie möglich ist, wurden Akustikdecken eingezogen. Die Fenster sind gut schallisoliert, sodass der Innenstadtverkehr kaum zu spüren ist. Da das Einzugsgebiet dichter besiedelt ist, als an anderen Standorten, ist die Kita gut fußläufig erreichbar. Direkt davor hält auch der Bus.
Zuverlässige Partner in der Trägervielfalt
Spannend ist auch das Konzept der altersgemischten Gruppen, um besonders jüngeren Kindern ein leichtes und behutsames Hineinwachsen in den Kita-Alltag zu ermöglichen. Der Qualitätsanspruch in der Betreuungsarbeit der EVIM Bildung und bei den weiteren Einrichtungen anderer Träger wird künftig noch besser umgesetzt werden können. Darauf machte der Sozialdezernent in seiner Ansprache aufmerksam, indem erstmals Leitungsstunden gesetzlich festgeschrieben sind: Christoph Manjura: „Bei der Stadt Wiesbaden ist dies zwar schon lange Standard – doch die erstmalige gesetzliche Festschreibung ermöglicht nun auch eine entsprechend erhöhte Landesförderung, die wir sehr begrüßen.“ Darüber freute sich nicht zuletzt Birgit Fetz-Kappus sehr, die für die beiden EVIM Kitas in der Innenstadt zuständig ist. Christoph Manjura betonte den Erhalt der Trägervielfalt in der Betreuungslandschaft in Wiesbaden und dankte EVIM für die erneute gelungene Kooperation, um das Angebot an Betreuungsplätzen weiter auszubauen.
Wenn in zwei Monaten die ersten Kinder hier aufgenommen werden, dann sind sie in der Stieglitz-, Rotkehlchen-, Blaumeise- oder Amsel-Gruppe. Zur Kita-Begehung zwitscherten an diesem Vorfrühlingstag mitten im Februar die Vögel bereits um die Wette. „All diese Arten gibt es nämlich hier im Gelände mit dem schönen Baumbestand“, freute sich nicht nur die Kita-Leiterin über das kleine Konzert gratis zum Termin. (hk)
Foto (EVIM): Architektin Stephanie Wellnitz erläutert den Kita-Neubau im Beisein von EVIM Vorstand Matthias Loyal, Stadtrat Christoph Manjura, Orstvorsteher Theo Baumstark, Kita-Leiterin Birgit Fetz-Kappus und Carlos Müller, Geschäftsführer EVIM Bildung (v.l.n.r.)